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Zu allen Zeiten war der Löffel neben dem Messer das wichtigste Esswerkzeug. Ursprünglich war der
Löffel, mit Stiel und Laffe (Vorderteil), aus Holz geschnitzt. Die Urform war ein simpler Holzspan; im
Altnordischen lautet die Bezeichnung für Löffel „spann“ oder „sponn“, das Englische hat mit spoon den
Hinweis auf die Holzlöffel bis heute beibehalten.
Silberne Löffel wurden früher wegen ihres Wertes, im Gegensatz zu den sich durch regelmäßigen
Gebrauch abnützenden Holzlöffeln, nicht weggeworfen, sondern in Münzsilber verwandelt oder
eingeschmolzen, wenn die Form als unmodern galt. Jahrhundertelang wurden Löffel bei Tisch von den
Gästen selbst mitgebracht. Erst im Barock werden gleichgeformte Sätze von Messer, Gabel und Löffel
jedem Tischgast zur Verfügung gestellt. Man zählte sie genau, bevor Gäste eintrafen und wenn sich der
letzte wieder verabschiedet hatte!
Empfehlenswerte Lektüre für Löffel-Interessierte:
- Herbei, herbei, was Löffel sei!,  Hermann Jünger, 1993, Anabas Verlag
- Historische Bestecke aus der Sammlung des Museums für Kunst u. Gewerbe Hamburg, Bernhard Heitmann u. C. Boerner 2007
- Europäisches Eßbesteck aus acht Jahrhunderten: eine Kunstsammlung, Klaus Marquardt, 1997, Arnoldsche
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